Vom Teilstillen zum Vollstillen

Als LittleMissSunshine und ich aus dem Krankenhaus entlassen wurden, hatte ich noch fast keine Milch und außerdem keine Ahnung, ob LittleMissSunshine nur nuckelt oder wirklich trinkt. Am zweiten Tag im Krankenhaus hatte ich eine Milchpumpe und ein Stillhütchen  bekommen und am dritten Tag hieß es, dass wir Pre-Milch zufüttern sollen. Wir hatten ein paar Mal die Schwestern um Unterstützung beim Stillen gebeten, aber jede hatte was anderes gesagt.

Nach zwei Wochen zogen wir eine Stillberaterin zu Rate: sie diagnostizierte eine Saugschwäche bei LittleMissSunshine und zusätzlich hatte ich immer noch zu wenig Milch trotz regelmäßigem Abpumpen. Ich bekam Bockshornklee empfohlen. sollte 5 mal am Tag und einmal in der Nacht pumpen. Wir sollten zusätzlich noch Pre-Milch geben und das Stillhütchen erstmal weiter benutzen. Immer erst stillen, dann abpumpen und Fläschchen. Ganz schön hart… Aber es wurde ganz langsam mehr Milch und wir konnten nach und nach eine Pre-Milch Flasche durch eine Muttermilch Flasche ersetzen.

Nach 7 Wochen waren wir soweit, dass ich genug Milch hatte, so dass wir keine Pre-Milch mehr brauchten. Aber LittleMissSunshine bekam die meiste Milch immer noch über die Flasche und wir benutzten immer noch das Stillhütchen.

Um das Stillhütchen abzugewöhnen fing ich an, immer wenn sie die erste Seite mit Stillhütchen gut getrunken hatte, ihr die zweite Seite ohne Stitllhütchen zu geben.  Nachdem das so halbwegs geklappt hat, habe ich das Stillhütchen dann einfach weggelassen. Ich dachte, super wieder einen Schritt weiter, aber dann fingen die nächsten Probleme an. Wenn sie zuerst an der Brust getrunken hatte, dann wollte sie das Fläschchen nicht mehr. Wenn sie erst das Fläschchen bekam, wollte sie danach die Brust nicht mehr. Wenn wir das Fläschchen wegließen, war sie zur nächsten Mahlzeit so hungrig, dass sie nur geschrien hat.

Die Stillberaterin meinte, dass wir uns nun entscheiden müssten, ob wir vollstillen oder voll Flasche geben wollen. Ansonsten würde LittleMissSunshine sich entscheiden und vermutlich die Brust nicht mehr haben wollen. Ihr Empfehlung war drei Tage nur stillen. Da wir wussten dass sie schon bei einem fehlenden Fläschchen beim nächsten Stillen ziemlich verzweifelt war, konnten wir uns dazu aber nicht durchringen. Ich googelte und versuchte herauszufinden, wie andere das denn machten, fand aber keine für uns hilfreichen Vorschläge.

Dann beschlossen wir folgendes zu probieren:

  • Immer abwechselnd eine Mahlzeit nur Stillen (beide Seiten zwei mal) und eine Mahlzeit nur Fläschchen. 
  • Als das klappte: Zwei Mahlzeiten mal nur Stillen und dann das Fläschchen.
  • Dann dreimal nur Stillen und dann das Fläschchen. 
  • Immer wenn sie die Flasche bekam, habe ich abgepumpt.

Wichtig war,

  • dass ich nicht mehr abgepumpt habe, wenn wir mehrfach hintereinander gestillt haben, weil es so schien, als wäre beim zweiten Mal nicht genug Milch da
  • und dass es bei jeder Mahlzeit nur eins von beiden gab, sie also nach dem Stillen kein Fläschen mehr bekam.  

Mit 10 Wochen gab es dann tagsüber kein Fläschchen mehr sondern nur noch abends und nachts. Sie wollte fast stündlich trinken, aber immerhin musste ich zwischendurch nicht mehr abpumpen.

Nur das Stillen nachts klappte nicht so richtig, es dauerte ewig und ich hatte das Gefühl dass sie trotzdem nicht wirklich satt wurde. Also bekam sie nachts weiter die Flasche und ich stand weiter zum Pumpen auf. Das haben wir eine Weile so gemacht, bis sie im 12 Wochen Schub nachts so schlecht schlief, dass ich es nicht mehr geschafft habe nachts zu pumpen und nachts gestillt habe, so dass wir dann irgendwann kurz beim Vollstillen waren.

Jedes Kind ist anders, dies ist der Weg, der bei uns geklappt hat. Ich würde mich freuen, wenn ihr in den Kommentaren beschreibt, wie es bei euch geklappt hat.

 

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